Kapverden – mit der Stemme über dem Atlantik

Das Forschungsflugzeug in passendem Outfit.

Wir sind bereits einige Tage vor Ort und haben nahezu direkt den Anschluss an die reale Welt verloren. Hier auf der Insel Sal läuft die Uhr irgendwie anders. Klar, es gibt zwei Stunden Zeitverschiebung, aber das ist gar nicht gemeint. Man sagt hier: „Die Besucher aus dem Ausland haben die Uhren und die Kapverdeaner die Zeit.“

Was bisher geschah auf der Expedition in das Reich der Meeresströmungen…

Montag 11.11.2019

Von nun an trudeln alle Beteiligten in kleinen Fraktionen auf der Insel ein. Dies sind Philipp, Jona und Felix als flight crew der FH Aachen

Philipp und Jona im Freizeitoutfit, Felix macht das Photo.

sowie Burkard, Rüdiger und Henning vom Helmholtz-Zentrum Geesthacht, dem Zentrum für Material- und Küstenforschung.

Es gibt reichlich mit den Behörden vor Ort bezüglich der Messflüge zu regeln. Die Erteilung der Genehmigungen konnte von zu Hause gebahnt werden, nach persönlichem Vorsprechen erfolgt sie erfreulicherweise auch. Allerdings geschieht das Ganze mit nicht unerheblichem bürokratischen Aufwand.

Samstag 16.11.2019

Der Seefracht-Container mit der Stemme wird am Flughafen abgeladen.

Der Seefracht-Container am Haken.
Stemme S-10 VTX, das Forschungsflugzeug der FH Aachen, demontiert im Seefracht-Container.

Nachdem von den Behörden noch am gleichen Tag der Zugriff auf den Inhalt erlaubt wird, kann der Container entladen und die Stemme aufgebaut werden.

Entladen des Seefracht-Containers,
wie immer mit der Fraktion, die Anweisungen erteilt und der Fraktion, die Anweisungen oder anderes ausführt.

Das Aufrüsten ist ein wenig aufwändiger als bei einem reinen Segelflugzeug.

Der Rumpf lässt sich einfach transportieren.
Bei den Flächenteilen sieht das schon anders aus.
Mit der eingeschifften Ausrüstung ist der Aufbau kein Problem.
Die Ruderanschlüsse wurden für den Transport ordnungsgemäß gepolstert und gelagert.

Wie immer läuft das Aufrüsten nach dem Vier-Augen-Prinzip ab, schließlich wollen alle nicht nur in die Luft kommen, sondern auch im Ganzen wieder auf den Boden zurück.

Jona und Philipp in voller Konzentration.

Die Stemme bietet ein ungewöhnliches Bild im Hangar, üblicherweise stehen hier keine Flugzeuge mit K-Kennung.

Der Rumpf der Stemme S-10 VTX im Hangar des Amílcar Cabral International Airport Sal Cabo Verde.
Die schweren Flächenteile sind montiert.

Nahezu aufgerüstet und in offiziellem Outfit macht sie so richtig was her.

Stehend v.l.n.r. Rüdiger, Henning, Jona, knieend Felix und Philipp.

Sonntag 17.11.2019

Am nächsten Tag geht es weiter mit dem Aufbau. Bei der Spannweite kann sich die Stemme nicht verstecken.

Die Stemme auf dem Platz vor der Halle.

Nun kommt die Luftfracht an und wird abgeladen. Die Kisten tragen wertvollen Inhalt, auch wenn sie vollkommen unspektakulär aussehen.

Die Holz- und Aluboxen hinten in der Ecke beherbergen die besagte Luftfracht.

Eine Woche nach Eintreffen der ersten Beteiligten findet der Werkstattflug statt.

Stemme S-10 VTX auf der Piste des Amílcar Cabral International Airport Sal Cabo Verde.
…und sie fliegt…
Die Piloten in Diskussion zum Ende des Werkstattfluges.

Dienstag 19.11.2019

Nach langem Warten wird der Zugriff auf das Messequipment am Nachmittag endlich vom Zoll freigegeben.

Warten auf die Freigabe der Luftfracht, die Kisten direkt vor der Nase.
Henning und Philipp packen die Container aus.

Mittwoch 20.11.2019

Somit kann der Anbau der Pods an die Flächen der Stemme am nächsten Tag erfolgen.

Der Pod unter der rechten Fläche ist montiert.

Das Unterbringen der Messtechnik in den Pods ist nochmal ein eigenes Thema.

Der Pod unter der linken Fläche folgt.

Zu der Ausrüstung der Piloten und Techniker gehören für die Flüge neben den Fallschirmen und Rettungswesten sogenannte Überlebensanzüge. Falls ein Aussteigen aus dem Flugzeug nötig wird, sollen die Fallschirme das Landen im Wasser überhaupt erst ermöglichen. Die Schwimmwesten sollen dann genügend Auftrieb generieren, damit die unfreiwilligen Schwimmer auch nach längerer Zeit im Wasser nicht untergehen. Dazu müssen die Schwimmwesten manuell ausgelöst werden und dürfen sich nicht automatisch bei Kontakt mit Wasser entfalten. Sie wären in ihrer Wirkung behindert, wenn nicht erst der Fallschirm abgeschnallt wurde. Blöde Situation, wenn man bewußtlos ins Wasser fällt. Die Eintauchanzüge bieten vor allem Kälteschutz. Auch wenn das Wasser hier zum Schwimmen, Schnorcheln und Surfen eine wunderbar angenehme Temperatur von ungefähr 22°C hat, beträgt die sichere Überlebenszeit trotzdem nur einige Stunden. Um in dieser Zeit dann auch noch von einem Schiff geortet und gefunden zu werden, tragen sie zudem ein AIS (Automatisches Identifikationssystem) an der Schwimmweste, da es ein so ausgeklügeltes Rettungssystem, wie es bei uns in Deutschland vorgehalten wird (DGzRS), hier nicht gibt. Das Joint Rescue Coordination Center vor Ort ist über die Tätigkeiten informiert und hat ein Auge auf unsere Besatzung. Philipp schreibt jeden Tag eine Mail mit den Daten zum Fluggebiet und voraussichtlicher Start- und Landezeit.

In voller Montur hat man das Gefühl einem Raumfahrer zu begegnen, auch wenn diese üblicherweise nicht in Signalorange gekleidet sind.
Pilotmann Hilker in ungewohnt leuchtendem Outfit, in der Tasche links oben am Arm steckt zusätzlich noch ein Satelliten-Tracker.

Montag 18.11.2019

Seit heute sind Vivian und ich auf der Insel und haben auf dem Weg mit HilkAir-Erlebnisreisen schon viele Dinge gesehen.

Montagmorgen 04:00 Uhr, die Frisur sitzt.
Nach einem Stündchen Schlaf sitzt auch die Laune wieder.
Wir können aus dem Flugzeug den Sonnenaufgang bewundern.
Und nur deswegen sitzen wir hintereinander, jede an einem Fensterplatz.
Hauptsächlich fliegen wir über Wasser.
Auf halbem Weg zu den Kapverdischen Inseln kommen wir an den Kanarischen Inseln vorbei.
Unser Flug geht nach Boa Vista, südlich von Sal gelegen. Hier steigen einige Passagiere aus um auf der Insel zu bleiben, andere Passagiere steigen zu um nach Sal oder von dort weiter nach Düsseldorf zu fliegen.
Der Überflug bietet uns die Gelegenheit das Fleckchen Wüste, das aus dem Wasser schaut, schon mal aus der Luft kennen zu lernen.

Donnerstag 21.11.2019

Burkard und Philipp starten zu einem Flug auf die 200km westlich gelegene Insel São Vicente um dort im Hafen von Mindelo die Koordination der Aktion mit dem Forschungsschiff Meteor abzustimmen.

Philipp und Burkard in fast voller Montur mit Überlebens-Schutzanzug und Schwimmweste.

Auf São Vicente gibt es keinen Hallenplatz für die Stemme. Da der Wind hier ständig mit bis zu 70 km/h weht, so dass immer wieder eine Fläche an den Boden gedrückt wird, müssen andere Sicherungsmöglichkeiten etabliert werden.

Gut, dass es hier nicht nur Sand sondern auch Steine gibt.
Die Stemme rollt auf dem Taxiway zum Start.

Heute trifft Philipp (Köpi) auf Sal ein. Ab jetzt drehen sich immer zwei um, wenn einer gerufen wird.

Die Ernährung auf der Insel ist etwas einseitig. Fischesser befinden sich im Paradies.

Gemüse- und Fleischesser fallen hinten runter. Auf den Inseln Santiago und Fogo gibt es zwar ganz gute Bedingungen um Obst und Gemüse anzubauen, mit dem Ertrag können aber nicht alle Einwohner und schon gar nicht die Touristen der Kapverdischen Inseln versorgt werden. Auch gibt es nicht genügend Viehzucht um die Versorgung sicher zu stellen. Daher wird der allergrößte Anteil an Lebensmitteln importiert. Unsere Küche ist international, die Milch kommt aus den Niederlanden, die Marmelade aus Belgien, die Butter aus Spanien, Käse, Wurst und Rosinen aus Portugal und den Honig haben wir selbst von zu Hause eingeflogen.

Auf dem Steg von Santa Maria gibt es nahezu zu jeder Tages- und Nachtzeit Fisch zu kaufen.
Die Auswahl ist groß, der Fisch wird im Ganzen und fangfrisch verkauft.
Für das Stück Thunfisch musste Jona lange verhandeln. Ein ganzer Thunfisch, auch wenn es nur ein kleiner von 10kg Gewicht ist, wäre doch ein wenig zu viel für uns.
Felix und der Fisch…

Die weiteren Flüge mit der Stemme dienen primär der technischen Problemlösung zur Datenübertragung und Optimierung der Messtechnik.

Die Stemme im Queranflug auf die Piste 01.
Die Stemme im Abflug vom Flughafen Amílcar Cabral.
Die Stemme auf dem Platz vor der Halle.

Währenddessen beschäftigen Vivian und ich uns mit der direkten Erkundung des Wassers. Neben einfachen Schwimmrunden sind wir mit Brille, Schnorchel und Flossen unter Wasser unterwegs oder halten uns zum Wellenreiten auf dem Wasser auf.

Das Surfbrett wird für den ersten Einsatz präpariert.
Der Neopren sitzt und es geht ab ins Wasser.

Der Weg zum Strand ist nicht weit, das Wasser ist zum Greifen nahe. Zum Glück haben wir noch ein paar Tage Zeit zum Üben, denn meist spülen uns die Wellen doch vom Brett. Vor allem das Aufkommen im Wasser ist übungswürdig, da es gilt nicht auf den Steinen zu landen und vor allem nicht mit den Seeigeln in Kontakt zu treten. Deren Stacheln sind zahlreich, aus sprödem Kalzium und lassen sich nur mühsam wieder entfernen. Glück hat, wer mit nur einem Stachel im Zeh davon kommt.

Seeigelstachel im großen Zeh fallen unter die Rubrik „Dinge, die die Welt nicht braucht“.

Kleine Inselkunde:
Sal liegt im Atlantik westlich von Afrika auf Höhe Mauretanien / Senegal. Sie ist eine der fünfzehn größeren Inseln des Kapverdischen Archipels und circa 5000km von zu Hause entfernt. Neun der Inseln sind bewohnt und seit 1975 ist die República Cabo Verde unabhängig. Sal ist 30km lang und 12km breit und besteht vornehmlich aus Sand und Wüste. Sie trägt ihren Namen aufgrund des Salzabbaus, der früher hier stattgefunden hat.

Die Kapverdischen Inseln im Satellitenbild.

Samstag 23.11.2019

Wir haben die Gelegenheit, die Insel ein wenig zu erkunden und sind dazu an die Stätte des ehemaligen Salzabbaus gefahren.

Das ausgebrannte alte Firmengebäude der Salinen.
Saline von Pedra Lume.

In sehr salzhaltigem Wasser zu schwimmen ist schon eine eigene Erfahrung, Schwimmbewegungen auszuführen ist dabei schwierig. Das Wasser trägt einen so gut, dass die Arme und Beine aktiv unter Wasser gebracht werden müssen.

Vivian und Kai im Salzsee der Saline.

Auf dem Weg in Richtung Salinas de Pedra de Lume halten wir an der westlichen Küste und genießen den Blick in die Bucht auf Höhe von Murdeira.

Panorama der Bucht von Murdeira.

Auf dem Rückweg legen wir einen Stop am Kite-Surfer Hotspot Rifes da Parda ein und gönnen uns einen Kaffee mit Aussicht.

Es ist schon interessant zu sehen wie virtuos manche Kite-Surfer mit ihrem Schirm und ihrem Brett umgehen.

Montag 25.11.2019

Philipp (Köpi) steigt in seinen Hochsicherheitsflipflops die Treppe im Büro von Cabo Verde Express im freien Fall hinunter und schlägt sich seinen kleinen Zeh an.

Alle anderen gehen die Treppe rückwärts runter, warum nur?

Damit fällt vorerst das Tauchen aus, da er seinen Fuß nicht mehr schmerzfrei in die Flossen bringt. Vivian versorgt den kleinen Zeh zur Belustigung aller mit rosa Physio-Tape.

Normalerweise schaut Philipp entspannter drein.

Burkard stellt uns seine 360° HD Virtual Reality Brille vor. Damit tauchen wir im Trockenen und müssen ganz schön aufpassen nicht vom Stuhl zu fallen. Bei schnellem Wechsel der Blickrichtung kann einem schon mal kodderig werden.

Wenigstens der Stuhl steht fest.
Vivian schwimmt mit den Fischen.

Im Appartement fällt zwischendrin auch mal der Strom aus. Dann kommt weder Wasser aus der Leitung, noch brennt das Licht und der Kühlschrank hält nur kalt, wenn die Tür nicht geöffnet wird. Das WLAN fällt auch aus, aber das funktioniert ohnehin nur rudimentär. Der Generator schafft es für Wasserdruck und Not-Beleuchtung zu sorgen. Stromausfall scheint nicht selten zu sein, da der im Innenhof neben dem Gasgrill stehende Generator zügig und von allein anspringt.

Der Diesel-Generator im Innenhof rettet uns über stromlose Stunden.

Dienstag 26.11.2019

Seit der Nacht ist Andrea vor Ort. Nun ist die Namibiatruppe wieder komplett. Nur Herr Iwanowski fehlt, er hat einfach keinen Reiseführer für diese Gegend geschrieben.

Philipp, Kai, Andrea und Jona diesmal auf den Kapverdischen Inseln.

Was zum Mitschauen für alle:

Unter diesem Link können die Flüge der Stemme anhand des AIS angesehen werden. Wenn der Spot aktiviert ist, gibt er alle fünf Minuten ein Signal weiter.

Achtung, neuer Link, jetzt funktioniert es wieder!

http://share.findmespot.com/shared/faces/viewspots.jsp?glId=0HpdghCciiSBSUWuxFrLtN7I5G29op598

Unter diesem Link kann der Weg des Forschungsschiffs Meteor anhand dessen AIS nachverfolgt werden.

https://www.sailwx.info/shiptrack/shipposition.phtml?call=DBBH

Und unter diesem Link findet sich ein wenig Erklärung zu unserem Treiben vor Ort.

https://blog.divessi.com/moses-jagt-ozeanwirbel-6112.html

Mittwoch 27.11.2019

Heute hat der erste richtige Aufzeichnungsflug stattgefunden. Die Stemme ist mit aller Technik an Bord entlang der Route, die die Meteor gefahren ist, auf und ab geflogen um mit den Kameras Temperatur- und Spektralaufzeichnungen anzufertigen. Diese Daten werden im Nachgang mit den Ergebnissen der Aufzeichnungen sowie der Wasserproben verglichen, die auf der Meteor aus den Schleppgefäßen in verschiedenen Tiefen entnommen wurden.

Das ist ein Bild der Landebahn auf Sal, konstruiert aus den im Flug aufgezeichneten Daten.

In der Zwischenzeit haben Vivian und ich den Ort Santa Maria erkundet. Es gibt nicht so richtig viel Großes zu sehen, die Kleinigkeiten zu entdecken lohnt sich dafür um so mehr.

Tuktuk in kubanischem Stil photographiert.
Facebook kapverdeanische Art, hier gibt es zubereitete Kleinigkeiten zu Essen.
Der Maler, der das Haus dekoriert, hat auf dem Gerüst ordnungsgemäß seinen Sicherungsgurt getragen, allerdings hat er dann doch vergessen sich damit auch zu sichern.
Hier dürfen nur einbeinige Piraten oder Wassernixen Pipi machen.
Diese Tonfiguren werden in jedem Souvenirshop verkauft.
Entweder befinden sich die Häuser im Rohbau oder sie sind so liebevoll verziert wie dieses.
Die blaue Bank wurde „vom Hai angebissen“.

Da es nur Weißbrot (egal in welcher Form, meist als süße mit Zimt gewürzte Brötchen) zu kaufen gibt, haben wir das Brot einfach selber gebacken. Im Supermarkt finden wir Weizen (als Auszugmehl oder manchmal sogar in einer teilweisen Vollkornvariante) zudem geröstetes Maismehl (Kamoka) und Maniokmehl.

Backpulver, die Wucht in der Dose.
Kamoka nennt sich gerösteter gemahlener Mais. Mais gibt es hier in der bekannten gelben Ausführung und in einer Sorte mit weißen Maiskörnern.
Das ist gemahlener Maniok.
Sieht aus wie zu Hause und schmeckt erstaunlicherweise auch so obwohl sich die Zutaten deutlich unterscheiden.

Meist halten Vivian und ich uns im oder auf dem Wasser auf.

Schnell wieder Kräfte sammeln und zudem die Lage peilen.
Vor der Welle ist nach der Welle.

Mittlerweile fühlen wir uns schon ganz schön aufgehoben auf unseren Brettern, auch wenn uns mache Wellen noch erschrecken.

Heute sind die Sichten so, dass wir mit einfachem Blick vom Balkon die südlich gelegene Insel Boa Vista sehen können.

Ein Bild wie aus dem Reiseprospekt, die Insel Boa Vista am Horizont.

Und Vivian hat die erste Welle gestanden!

Ein für Nicht-Surfer ungewohnter Blick vom Brett zum Strand.

Unser Surflehrer war nostalgisch ganz verklärt als er das Brett gesehen hat, da er im Alter von neun Jahren mit solch einem Brett surfen gelernt hat.

Der gleiche Blick von der Stemme aus an den Strand von Santa Maria mit dem bekannten Steg.

In 3000ft über der Bucht von Santa Maria.

Freitag 29.11.2019

Die Fußgängerzone von Santa Maria morgens auf dem Weg zum Brötchen holen.

Der Himmel ist auch hier nicht immer blitzeblau.
Entlang der Straße auf dem Streifen zwischen Fahr- und Fußgängerweg sind Schildkröten, Segelboote mit Wellen und Berge in Mosaikform dargestellt und durchziehen die komplette Straße.
Das kunstvolle Verlegen von Pflastersteinen ist nach portugisiescher Art erfolgt.

Zwischendrin gibt es Wäsche zu waschen, schließlich sind manche der Expeditionsteilnehmer fast sieben Wochen vor Ort. Da sind bei einem Aufgabegepäck von 20kg die Unterhosen schnell aufgebraucht. Am Flugplatz haben wir den Luxus einer Waschmaschine, Hauptsache das Laptop ist wasserfest.

Henning, der Herr der Maschine, Rüdiger leistet moralische Unterstützung.

Die Wäsche riecht nach dem Trocknen ein wenig nach Avgas.

Einen solchen Anblick hat es in der Halle zuvor sicher nicht gegeben.

Am Flugplatz gibt es natürlich noch mehr zu sehen. Die Stemme ist nicht das einzige Flugzeug, das hier landet und startet. Wie man sieht befindet sie sich aber in guter Gesellschaft.

Die Gulfstream HALO (High Altitude and Long Range) der DLR.
Schachtelprobleme gibt es nicht.
Ein Flugzeug für echte Männer, die drei von der Tankstelle im Cockpit der Antonov 12B.

Zwischendrin gilt es immer wieder die Meßsysteme einzurichten. Die Datenübertragung soll reibungslos ablaufen, alle Geräte optimal miteinander kommunizieren. Das bietet viel Potential für Stolpersteine.

Felix und Henning arbeiten am Feintuning.

Die Tage sind lang und enden häufig im Dunkeln.

Die Stemme rollt nach dem Flug bis in die Halle, der Sonnenuntergang bleibt vor dem Tor.

Nach fünf bis sechs Stunden Flug in Vollzeug kann man auch schon mal etwas verknittert wirken und freut sich auf seltsame Stückchen Pizza mit Wurst und ein kühles Bier.

Burkard und Philipp nach einem der Messflüge.

Ein heikles Thema, das sich jeden Tag aufs neue in die Gespräche einschleicht, ist die Harnausscheidung. Die Eintauchanzüge sind wasserdicht, ist ja auch der Sinn der Anzüge. Wenn kein Wasser rein geht, kommt natürlich auch nichts raus. Bei Flügen über mehrere Stunden zudem in einer Region in der aufgrund der Wärme viel getrunken wird, kann es durchaus passieren, dass die Blase drückt. Üblicherweise kommt bei Segelfliegern in solchen Situationen der Gefrierbeutel zum Einsatz, eben volllaufen lassen, zuknoten und beiseite legen. Das Vorgehen läuft bei männlichen Piloten meist unfallfrei, entfällt hier aber aufgrund der Eintauchanzüge. Da die Flüge zeitlich gut genutzt und nicht zum Zwecke des Wasserlassens unterbrochen werden sollen, müssen andere Maßnahmen der Akutentsorgung etabliert werden.

Urinalkondom mit Meßschablone, Ablaufbeutel und Fixierband.

Also wurden vor Beginn der Aktion Urinalkondome für die Besatzung beschafft, die natürlich passgenau sitzen müssen, damit der Fluß in die richtige Richtung läuft. Dazu wurde die Schablone verschickt und sehr diskret von jeder Größe ein Karton geordert, damit die Größe zur Not noch variiert werden kann. Die Urinalkondome werden zur Nutzung an einen Ablaufbeutel angeschlossen, der am Bein auf Höhe der Wade fixiert wird. So kann man es während des Fluges plätschern lassen und nachher entsorgen und es steigt keiner mit gequältem Gesichtsausdruck aus dem Flugzeug um blitzartig um die nächste Ecke zu verschwinden.

Um alle Urinalkondome zu nutzen, dürfen noch ein paar Flüge mehr gemacht werden.

Heute gibt es mal ein wenig Einblick in unsere WG:

Hühnerleiter zur Dachluke.

Wir wohnen auf zwei Ebenen mit Dachterrasse und Balkon.

Panoramablick von der Dachterrasse.

Das Panorama ist grandios. Im normalen Tagesablauf lässt es sich auf der Terrasse allerdings nicht aushalten, da es keinen Schatten gibt und die Sonne brennt. Auch in der Wohnung ist es warm, zum Abkühlen gehen wir dann mal eben hinten aus dem Haus zum Strand und direkt ins Wasser. Es lohnt sich nicht einmal ein Handtuch mitzunehmen, der Wind trocknet einen bzw. man steht schnell unter der Dusche.

Blick vom Balkon an den Strand, das Wasser ist zum Greifen nahe.

Der Balkon dient primär der Surfbrettablage und den Rauchern.

In der Wohnung findet sich überall digitales Spielzeug, man muss schon aufpassen nicht über die Ladekabel zu stolpern.

Die harmlose Variante: einzelne Kabelspaghetti.
Die lose Verdrahtung läßt jedes Elektrikerherz höher schlagen.

Zudem ist es ratsam Türen und Fenster geschlossen zu halten, wenn keiner da oder es dunkel ist, da sonst der ganze Kram neue Besitzer findet. Im Gegensatz zu unserem Schuhwerk, das will sicher niemand haben.

Kleine Schuhsammelstelle an der Eingangstür, wenn alle mit Schuhen durch die Wohnung laufen sind wir schnell versandet.

Gemeinsame Zeit gibt es zum Frühstück und zum Abendbrot, dann ist der Tisch mit elf Personen belegt. In der Zwischenzeit geht jeder seinen Aufgaben nach.

AZF Theorie zwischen den Flügen.

Abendessen ausnahmsweise mal ohne Fisch.

Eßtisch mit Anbau, der Photograph fehlt.

Henning hat eine interessante Konstruktion gebaut um per Selbstauslöser das Photo machen zu können, damit die Truppe komplett abgelichtet werden kann.

Die Taucherbrille muß als Stativ herhalten.
V.l.n.r. am Fenster beginnend Rüdiger, Marit, Vivian, Andrea, Philipp, Kai, Philipp, Jona, Charlotte, Felix, Henning und mittig Spaghetti in Gorgonzola-Sahne-Soße mit Rote-Beete-Salat.

Zu jedem Abspülen gibt es Diskussionen. Es geht nicht darum wer abspült oder abtrocknet und schon gar nicht darum wann und ob dies erfolgt. Die Diskussion ist deutlich tiefer reichend. Es geht um die Sache an sich und klärt doch nicht die wichtigen Details zu Fragen wie „Ist das Wasser zu heiß oder überhaupt heiß genug? Warum schäumt das Spüli nicht? Wird nachgespült und wenn ja wie -also unter laufendem Wasser oder stehendem Wasser- und ist dieses warm oder kalt?“.

Samstag 30.11.2019

Morgen ist der erste Advent. Man könnte meinen, dieses Szenario passe nicht in die Umgebung, in der wir uns gerade aufhalten. Weit gefehlt, die Fußgängerzone ist weihnachtlich geschmückt, in den Läden gibt es Sternchen, Weihnachtsmänner und beleuchtete Glitzerkugeln und die Palmen tragen Lichterketten. Einige der Leute fahren sogar mit Nikolausmützen auf dem Kopf mit ihrem Fahrrad durch die Gegend. Klar passen die Temperaturen und das Wetter nicht ins Schema, aber das macht nichts, „no stress“.

Die erste Palme leuchtet.
Weihnachtsdekoration im Kreisverkehr bei Tag.

Im Dunkeln wirkt das alles noch viel besser.

Weihnachtsdekoration im Kreisverkehr bei Nacht.
Weihnachtsdekoration an der Straßenlaterne.
Auch Vivian und ich haben uns vollstens auf den Advent eingeschifft.
Lichterkette mit Weihnachtsbaum-Innenleben im Nagelstudio.
Lichterkette mit Geschenkepäckchen-Innenleben am Flughafen.

Da der Ort, in dem wir wohnen, knapp 20km vom Flughafen entfernt liegt, sind wir jeden Tag mit dem Auto unterwegs. Auf dem Weg kommen wir an einer Tankstelle vorbei an der, seitdem wir hier sind, nicht einmal eine Änderung der Spritpreise angezeigt wurde. Das ist sehr verwirrend, da sich bei uns die Preise ja mehrmals am Tag ändern. Vielleicht ist auch nur die Anzeigetafel defekt, es wirkt aber nicht so.

Die Shell Tankstelle auf dem Weg von Santa Maria zum Flughafen.

Natürlich haben sich die Spritpreise, direkt nachdem ich über sie geschrieben habe, geändert und somit ist die Funktionsfähigkeit der Anzeige unbeeinträchtigt. Danach gab es aber keine Bewegung mehr in den Preisen bis ich nach Hause geflogen bin, sowohl auf Sal als auch auf den anderen Inseln.

Anzeigetafel der Shell Tankstelle nach Preisänderung.

Sonntag 01.12.2019

Gestern konnten Burkard, Marit, Rüdiger und Vivian am Nachmittag gen Nord-Osten der Insel fahren und die Haifischbucht in der Nähe von Pedra de Lume besuchen.

Zitronenhai von hinten.

Friedlich schwimmen die Haie neugierig um die Unterschenkel der mutigen Besucher. Sie scheinen den Käseduft der Füsse anziehend zu finden und kommen bis auf Handbreite an einen heran. Für die größeren Haie, die bis zwei Meter lang sein können, muss man bis zum Bauch ins Wasser gehen. Sie sind eher scheu und ziehen sich schnell zurück, kommt man näher als fünf Meter in ihr Revier.

Zitronenhai von vorne.
Größenvergleich, dieser Zitronenhai ist circa einen halben Meter lang.

Neben den Zitronenhaien schwimmen viele Fischschwärme durch die Bucht.

Zudem lassen sich Seehasen finden.

Diese sind handzahm, außer man stört sie, dann spucken sie auch schon mal rote Abwehr-Farbe von sich.

Geringelter Seehase in Aktion.

Und die Seeigel lassen sich sogar auf die Hand nehmen. Sie führen ein koordinativ hoch anspruchsvolles Schauspiel mit ihren Stacheln aus, wenn sie nicht mehr in ihrer gewohnten Umgebung sind.

Rüdiger ist glitsch-unerschrocken und untersucht die Wasserwesen mit Händen und Augen.

Vivian lässt sich nicht nur von dem Seestern begeistern.

Den Seestern traut sich Vivian auf die Hand zu nehmen – fühlt sich erstaunlich starr an. Die Fortbewegung des Seesterns ist dem Motto der Insel entsprechend betont gemütlich „No Stress“.
In der Bucht kann man bei genauem Hinschauen auch schon mal einen Revierkampf zwischen Krebs, Fisch und Krevetten sehen.
Die durchsichtigen Krevetten benötigen den gefärbten Chitinpanzer nicht, da sie unter Wasser weitgehend vor UV-Licht geschützt sind.

Heute hatten wir als Mitbringsel in unserem Adventkalender einen Gecko in der Küche, der wahrscheinlich gestern in Philipps Rucksack aus der Halle in unsere Wohnung gereist ist. Er hat in der Nacht gute Dienste getan und sich als Mücken-Nascher geoutet.

Der Mücken-Radar ist in Lauerstellung.

Montag 02.12.2019

In der Nacht fliegt Andrea wieder nach Hause und am Mittag Vivian. Charlotte, Felix und ich machen uns per Flugzeug und Fähre über São Vicente auf nach Santo Antão um eine grüne Insel zu erkunden und in den Bergen wandern zu gehen.

Nach einigen Tagen digitaler Abstinenz folgt nun der Nachtrag zu unserer Inselerkundung:

Wir starten etwas verzögert gegen elf Uhr mit Binter Cabo Verde zu einem 45 Minuten dauernden völlig unspektakulären Flug.

Die ATR auf dem Vorfeld des Flughafens auf Sal.

Auf São Vicente bläst der Wind wie immer stramm. Freundlicherweise hat man hier bei Ausrichtung der Piste darauf Rücksicht genommen. Auf Sal hat die Stemme, stets schwer beladen, mit ordentlicher Seitenwindkomponente zu kämpfen.

Blick auf den Hafen von Mindelo auf São Vicente.

Die ATR ist zügig unterwegs und verbindet nahezu zuverlässig verschiedene kapverdische Inseln miteinander.

Verbindungsübersicht der Fluglinie Binter.

Nach der Landung fahren wir mit dem Taxi zum Hafen und haben Zeit die Stadt Mindelo fußläufig ein wenig zu erkunden.

Réplica des Torre de Belém aus Lissabon als portugiesisch geprägtes Gegengewicht zur englischen Kolonialarchitektur in Mindelo.

Der Eindruck ist ungewohnt städtisch, kein Wunder Mindelo hat gut 75000 Einwohner und ist die zweitgrößte Stadt der Kapverdischen Inseln.

In Mindelo finden wir das männliche Pendant zu den Tonfiguren aus den Souvenirshops von Santa Maria.

Viele Häuser sind verziert, teils mit einfachen Mitteln. An diesem Haus zum Beispiel wurde das Bild an der Fassade durch Abschlagen des Putzes erzeugt. Es zeigt Cesária Évora.

Cesária Évora ist die bekannteste Sängerin der Kapverden und wird als Königin der Morna verehrt (molllastige Musikrichtung in langsamem Tempo und melancholisch nachdenklicher Stimmung).
Das Haus steht nur durch die Straße getrennt am Wasser, so dass sich „das Meer in der Fassade spiegelt“.

Am nachhaltigsten (wenn auch nicht unbedingt positiv) beeindruckt, hat uns die laut schallende Weihnachtsmusik in der überall weihnachtlich geschmückten Stadt, die uns ungewollt noch einige Zeit in den Ohren geklungen hat.

Weihnachtskugeln zwischen den Bürgerhäusern und „Stille Nacht“ in blitzender Sonne.
Selbst im kleinsten Supermercado steht ein glitzerndes und blinkendes Etwas.

Weiter geht es vom Hafen Porto Grande aus mit der Fähre nach Santo Antão. Die Überfahrt dauert eine Stunde und endet in Porto Novo.

Blick auf den Stadtstrand und Porto Grande, den Hafen von Mindelo.
Die Auto-Fähren der CV Interilhas gelten als zuverlässig und pünktlich. Auf die Abfahrt anderer Fähren kann man auch schon mal einige Tage warten.
Blick auf den Leuchtturm auf der São Vicente vorgelagerten kleinen Insel Ilhéu dos Pássaros.
Jede Menge Glitza-Wassa.
Die Beladung der Fahrzeuge wirkt mitunter abenteuerlich.
Auf den Fähren wird alles transportiert, was sich irgendwie transportieren lässt, auch Kanarienvögel. Ob sie tatsächlich von den Kanaren stammen, konnten wir nicht klären.

In Porto Novo auf Santo Antão angekommen, geht es mit einem Aluguer (Sammeltaxi) weiter zu unserer Unterkunft für diesen Tag.

Die Häuser sind häufig durch Bemalung jeglicher Art verziert.

Wir fahren gut beladen ziemlich zügig und ständig hupend zu mehreren Destinationen im und um den Ort, um Waren einzusammeln oder abzugeben, Neuigkeiten auszutauschen, Bestellungen aufzunehmen oder Dinge zu tun, die wir nicht verstehen, bevor es den Berg hinauf in das Biosfera „Amor do dia“ geht.

So unwesentliche Kleinigkeiten wie Kopfstützen oder Sicherheitsgurte werden total überbewertet.

Die von Süd nach Nord verlaufende Straße überrascht uns, sie ist nicht nur gut ausgebaut, sondern befindet sich auch in einem sehr gepflegten Zustand.

Kopfsteinpflaster ist auf der ganzen Insel verlegt, die Portugiesen haben Spuren hinterlassen.

Der Landgasthof in der Cova de Paúl liegt fast mittig an der Verbindungsstraße von Porto Novo nach Ribeira Grande und ist somit bestens geeignet als Ausgangspunkt für unsere Wanderung.

Blick vom Biosfera „Amor do dia“ zur Zeit des Sonnenuntergangs.
Die fröhlichen Wandersleut Charlotte, Kai und Felix.

Charlotte und Felix genießen den Abend und das Essen.

Das Gemüse der Suppe kommt aus eigenem Anbau, die beiden dürfen alle drei Teller leer essen.
Der Besitzer ist Italiener, irgendwie merkt man das.

Ich ziehe mich derweil diskret in unser Dreierzimmer zurück und genieße anstelle dessen eine Migräneattacke mit vegetativer Begleitsymptomatik.

Dienstag 03.12.2019

Am nächsten Morgen ist alles wieder bestens.

Ein Blick in unser Zimmer.

Wir frühstücken Cachupa, einen Mais-Bohnen-Eintopf, das Nationalgericht der Kapverdeaner und machen uns gegen zehn Uhr auf den Weg.

Blick vom Biosfera „Amor do dia“ zur Zeit des Sonnenaufgangs, die Insel São Vicente am Horizont.

Geplant war es früher loszukommen, hat aber nicht geklappt – no stress. Das wird uns nachher die Mittagspause kosten und ein paar Sorgen ob der beginnenden Dunkelheit aufblitzen lassen.

Kai und Felix auf dem Weg im Bereich des Kraters.

Entlang des sehr fruchtbaren Kraters der Cova do Paúl gehen wir noch durch reichlich Sonnenschein in die Ribeira do Paúl. Die Wolken fließen eindrucksvoll über den Hang in den Krater. Kein Wunder, dass unter diesen Bedingungen hier alles wächst wie’s Gewitter.

Der Krater mit reichlich Anbau von allerlei Pflanzen.

Der Rest des Weges wird feucht, die Wolken hängen tief und schwer.

Wenn die Wolken den Hang hochwehen, ist die Sicht gering.

Dabei ist es weiterhin warm und erstaunlich wenig schwül.

Der Wanderweg 101 ist gut ausgebaut und befestigt, auch wenn zwischendrin immer mal wieder Teile abgerutscht sind.

Wunderbar angelegt der Weg 101, das ist auch nötig, da es steil bergab geht.

Ich freue mich sehr meine Wanderschuhe eingepackt zu haben und nicht in Sandalen unterwegs sein zu müssen. Diese Art von Ausflug hätte ich mir unter solchen Umständen auch verkniffen.

Dies ist eine der abgerutschten Stellen des Weges.

Wir treffen auf eine wunderbare Vegetation in Terrassenanbau mit Pflanzen, die ich nicht alle aus ihrem natürlichen Lebensumfeld kenne wie

Guaven,

Papaya,

Bananen,

Zuckerrohr, Orangen, Kokospalmen, Mango, Kaffee, Mais, Feigen- und Drachenbäume

Die Vegetation ist beeindruckend.

und immer wieder auf Esel, Ziegen, Kühe, Schweine, Hühner und Hunde.

Bis auf die Hühner und Hunde sind die Tiere stets angeleint und werden in einer Art offener Stallung versorgt.

Nach ungefähr zweieinhalb Stunden treffen wir in Cabo de Ribeira, einem kleinen Örtchen, ein.

Damit hat die erste Bergab-Passage ein Ende. Wir entscheiden uns, weiter durch den gegenüberliegenden Hang und nicht entlang der Straße zur Cidade das Pombas, unserem Tagesziel, zu gehen und verzichten auf das Mittagessen, da die Zeit schneller verstreicht als wir gehen. Der weitere Weg ist weder gut ausgebaut noch so gut zu identifizieren wie die bisherige Strecke.

Auf dieser Insel sieht es ganz anders aus als auf Sal, es gibt eben nicht nur Wüste.

Häufig fragen wir bei Feldarbeitern mit Händen und Füßen nach ob wir die richtige Abzweigung gewählt haben und kehren auch schon mal um, wenn eine abschlägige Antwort zurück kommt. In diesem Bereich wird eher französisch gesprochen, das erleichtert uns die Kommunikation.

Wasserleitsystem entlang des Hanges.

Man sieht der Gegend ihre portugiesische Vergangenheit an. Nicht nur die gepflasterten Straßen sind typisch gefertigt auch finden sich an den Hängen typische Wasserleitsysteme.

Terrassenfeldbau an steilen Hängen.
Das Schwein ist in seinem offenen Stall angebunden.

Zwischendrin treffen wir auf eine völlig abstruse Art von Café mitten auf dem Berg. Hier werden wir mit Wasser und frischem Guavensaft versorgt.

Die Aussicht ist phantastisch.
Zwischenzeitlich reicht der Blick nicht bis zum Meer, weil die Wolken so tief hängen.
Nachdem ich am Tag zuvor etwas trocken gefallen war, laufen heute locker 5l Wasser durch den kleinen Durchlauferhitzer.
Diesmal ist der Blick durch das Tal gen Atlantik frei.

Jedes Fleckchen Erde wird für den Anbau genutzt und trägt auch.

Selbst der Fels ist bewachsen.
Die Dächer der Häuser sind sehr kunstvoll mit Zuckerrohrblättern gedeckt.
Terrassenfeldbau überall.

Die Anlage der Felder in gemauerten Terrassen sorgt für entsprechende Bewässerung indem der höher gelegene Bereich langsam überläuft und die darunter liegende Terrasse mit Wasser versorgt.

Innerhalb der Felder selbst sorgt das Aufhäufen der Erde dafür, dass das Wasser um die Erde laufen kann und sich die Pflanzen mit dem versorgen was sie brauchen ohne dabei abzusaufen.

Der Weg auf der anderen Hangseite war bestens ausgebaut. Auf dieser Seite schlagen wir uns mehr durch die heimische Flora.

Den Lotuseffekt finden wir bei uns z.B. beim Liebfrauenmantel, hier sind die Blätter geringfügig größer und -mir zumindest- die Pflanze unbekannt.

Die kleinen Steinchen bestimmen unseren Weg, wir haben Charlotte vorgeschickt um die Größe zu verdeutlichen.
Die Zuckerrohr-Pflanzen sind über Felix hinaus gewachsen.

Wir erreichen noch im Hellen die Straße und freuen uns darüber. So können wir unbeschwert den letzten Teil des Weges bis zum Hotel gehen.

Die Straße ist erreicht, yeah!

Ich fühle mich als sei ich meinen ersten Marathon gelaufen, zumindest glaube ich dass es sich so anfühlt. Im Endeffekt haben wir mehr als 2000 Höhenmeter rauf und runter und irgendwie so 15 bis 20 km des Weges hinter uns gelassen und das in dem Zeitraum zwischen 10:15 Uhr und 17:45 Uhr also in 7,5 Stunden, strammes Programm. Zwischendrin habe ich mich durchaus gefragt, warum am Ende der Kraft noch so viel Strecke übrig ist. Allerdings habe ich die Frage direkt nach der Dusche wieder vergessen ohne sie beantwortet zu haben.

Der Rest des Weges führt über die Straße, da darf es dann auch dunkel werden.

Nachdem wir unser Dreierzimmer im Hotel bezogen und alle ausgiebig die Dusche genutzt haben, gehen wir direkt am Meer essen. Das Meeresrauschen überwältigt uns, wir haben das Gefühl direkt in den Wellen zu sitzen und müssen deutlich lauter sprechen um die Bestellung aufzugeben und uns zu unterhalten.

Blick entlang der Küste.

Letztlich landen wir bei Suppe und Pizza, da alles andere, was wir gerne essen würden, gerade nicht verfügbar ist. Die Pizzareste füllen einen Standardkarton -ich habe nicht erwartet hier so etwas vorzufinden-, wir werden sie am nächsten Tag einfach als Reiseproviant nutzen.

Mittwoch 04.12.2019

Am nächsten Morgen starten wir sehr zeitig, da unser Aluguer um 07:00 Uhr an der Straße vor dem Hotel abfährt.

Heute morgen nutzen wir ein blaues Sammeltaxi.

Glücklicherweise konnten wir die Hotelbelegschaft davon überzeugen uns bereits vor Beginn der offiziellen Zeit Zugang in den Frühstücksbereich zu gewähren und starten gestärkt in den Tag.

Auch diesmal erkunden wir erst den Ort, da noch einige Personen eingesammelt und jede Menge Aufträge abgearbeitet werden müssen.

Wir fahren an der Küste entlang und können den Sonnenaufgang genießen.

Alle Aluguer-Fahrer sind bestrebt zeitig am Hafen zu sein, somit müssen wir uns keine Gedanken darum machen zu spät anzukommen.

Die Karawane fährt gen Hafen.

Der Grund ist, dass alle bei Ankunft der nächsten Fähre in guter Ausgangsposition stehen wollen um die neuen Gäste einladen zu können.

Die Aluguer in Reih und Glied am Hafen.
Unsere Reisepizza begleitet uns.

Andere Pizzen wurden nicht so liebevoll umsorgt und haben die Fährfahrt auch nicht so gut überstanden wie unsere.

Während der Fährfahrt können wir fliegende Fische beobachten. Delphine, Wale oder Schildkröten zeigen sich uns leider nicht, auch wenn wir wie auf der Hinfahrt darauf warten. Im Hafen angekommen fahren wir direkt mit einem Taxi zum Flughafen um einzuchecken. Wir hätten uns nicht so beeilen müssen, unser Flug ist verspätet.

Wartend am Flughafen.
Wir nutzen die unfreiwillige Pause um Kraft zu schöpfen.

Letztlich sitzen wir fünf Stunden wartend in der Abfertigungshalle, unterbrochen von einem Catering zu Mittag und stets von der Ungewissheit begleitet ob Verspätung hier auch Verspätung oder gleich Flugausfall heißt.

Lecker meatballs, damit ist die Meute ruhig gestellt.

Donnerstag 05.12.2019

Der heutige Tag ist der erste freie Tag für die gesamte Gruppe.

Ein solches Angebot lässt sich nicht ausschlagen.

Um die Seele baumeln zu lassen, haben wir uns für den ganzen Tag auf einem Segelboot einquartiert.

Das Auslaufbier darf nicht fehlen.
Wir stellen mit neun Personen den größten Teil der Gäste, außer uns gibt es noch eine sieben weitere bunt zusammen gewürfelte Gäste umfassende Truppe.

Die Angelei zieht sich durch alle Tage hier vor Ort. Wenn wir davon satt werden müssten, hätten wir allerdings schlechte Karten.

Zwischendrin machen wir an einer Mooring fest und gehen schwimmen und schnorcheln. Die Unterwasserwelt stellt sich ganz anders dar als am Strand.

Köpi auf Tauchkurs.
Henning taucht in die andere Richtung.
Felix ist schon wieder aufgetaucht.

Wir sind bester Stimmung und werden komplett verpflegt mit einem Mittagessen und Getränken jeglicher Art.

Gruppenbild auf dem Segelboot.

Wir nehmen das gesamte Boot in Beschlag, über und unter Deck und verbringen einen schönen lockeren Tag.

Rüdiger mit Kapitänsmütze.
Seebären unter sich. Sie tun was Seebären üblicherweise so tun.

Zum Ende hin haben alle nicht nur reichlich Sonne getankt. Es wird ein wirklich lustiger Abend in unserer WG. Vor allem für Henning, er zieht anstelle der Zucchini seine Fingerkuppe über den Küchenhobel und bereichert uns um ein Blutbad. Macht nichts, wir sind ja medizinisch bestens ausgerüstet und können ihn versorgen.

Würde sagen der Nagellack hat die Farbe rouge-noir.

Freitag 06.12.2019

Zum Nikolaustag dürfen wir eine Überraschung erleben: einen dieser ganz besonderen drei Tage im Jahr, die es hier regnet.

Die Sicht ist heute deutlich eingeschränkt.
Der Regen reicht nicht aus den Sand von der Brüstung zu spülen, im Gegenteil nachher ist alles konzentrierter zusammengelaufen als zuvor.

Es tropft in unser Zimmer, da wir in der Nacht die Dachluke nicht geschlossen haben und sich das Wasser auf dem Boden vor der Treppe gesammelt hat. Das ist aber nichts was sich nicht durch mehrere tiefe Teller auf dem Fußboden auffangen lässt.

Charlotte, Felix und Philipp (Köpi) fliegen nach Hause und freuen sich so ein wenig Schlaf nachholen zu können, damit sie morgen zur Weihnachtsfeier der FVA in Aachen wieder fit sind.

Samstag 07.12.2019

Kleiner Nachtrag zur Inselerkundung, die Fassadendekoration ist fertig.

Ohne die bunten Häuser ist eine Insel aus Wüste ganz schön eintönig oder besser einfarbig.

Sonntag 08.12.2019

Heute ist der zweite Advent und die Sonne scheint wieder kräftig. Hinter dem Türchen zum Adventkalender habe ich tolle Wellen gefunden. Am Abend werde ich mal nachsehen ob die zweite Kerze brennt ähm Palme leuchtet.

Ja, die zweite Palme leuchtet.

Plötzlich kommt Bewegung in die Mission. Nachdem einige Aufzeichnungsflüge in circa 250km Entfernung nordöstlich von Sal erfolgreich durchgeführt werden konnten, soll ein weiteres Gebiet circa 120km südwestlich der Insel Fogo erkundet werden. Um die Bedingungen zu optimieren zieht der ganze Trupp auf die andere Insel um. Die Aufzeichnungszeit wäre ansonsten aufgrund der Reichweite der Stemme eingeschränkt. Das Forschungsschiff Meteor ist auf dem Weg in das Gebiet um in Abstimmung mit dem Forschungsflugzeug Mupp Daten aus dem Wasser zu generieren und somit das Auswertespektrum und die Genauigkeit zu erhöhen.

Montag 09.12.2019

Die ersten Beteiligten fahren mit den beiden voll beladenen Fahrzeugen heute auf die Fähre nach Santiago um dort in der Stadt Praia zu übernachten und morgen die Fähre weiter nach Fogo zu nehmen. Dazu wurde gestern das im Hangar gelagerte Equipment für die Flüge in die Aluboxen verpackt und verladen.

An der Sicherheit am Flughafen werden die Fahrzeuge und deren Inhalt stets so richtig auf den Kopf gestellt.

Da das Unterfangen einige Zeit in Anspruch nehmen wird, startet die Stemme dann übermorgen zu einem Messflug Richtung Fogo um im Anschluß dort zu landen. Ich bleibe zunächst hier vor Ort um zu helfen die Stemme in die Luft zu bringen und dann mit den beiden weiteren Expeditionsteilnehmern, die heute und morgen eintreffen werden, mit der Linie zu fliegen. Zum Ende werden alle ungefähr zeitgleich auf Fogo eintreffen, so der Plan.

Die LAN-Station wird ab- und in anderer Form auf Fogo wieder aufgebaut. Bisher ist sie in einem nahezu freistehenden Gebäude im nordöstlichen Teil von Santa Maria untergebracht, damit mit den speziellen Antennen die Kommunikation mit Flugzeug und Schiff und die Übertragung der Datenmassen in Abstimmung mit den Wissenschaftlern vor Ort erfolgen kann.

Men at work: Henning und Rüdiger in voller Konzentration, sie sitzen in der LAN-Station auf Sal vor den Computern. Die LAN-Station ist in der Dachwohnung einer Surfer-Unterkunft untergebracht.

Wir werden im Westen der Insel Fogo direkt an der Küste in Cutelo De Açucar untergebracht sein.

Gestern Abend konnten wir noch eine interessante Wettererscheinung bewundern. Kurzzeitig war ein Ring um den Mond zu sehen, der durch die Brechung des Lichtes an zwei unterschiedlich dichten Luftschichten entsteht.

Der Halo lässt sich auf dem iPhone-Photo nicht so gut darstellen.

Plötzlich ist es so still hier. Die Fähre ist noch nicht ausgelaufen, aber außer Burkard, Philipp und mir ist keiner mehr vor Ort. Ich bin allein im Appartement, sitze am Tisch, schreibe Karten und nichts passiert. Nach drei Wochen WG-Leben mache ich mir jetzt mal das Radio an und lasse mich beschallen, irgendwie komisch.

Die Stemme im Abendrot.

Sollte ich tatsächlich jemals etwas von Ruhe und pünktlichen Fähren geschrieben haben, so hat mich die Wirklichkeit jetzt eingeholt. Die komplette Mannschaft ist wieder zurück, die Fähre ist nicht gefahren, der weitere Gang der Dinge ungewiß. Emil ist zwischenzeitlich auf Sal angekommen und abgeholt worden.

Das Warten auf die Fähre und der fehlende Informationsfluss heben die Stimmung nicht wirklich.

Mal sehen was noch so passiert. Wenigstens war ich ich noch im Wasser und habe ein paar Wellen mitgenommen.

Dienstag 10.12.2019

Wir haben jetzt eine abgespeckte Version des Umzugs nach Fogo geplant. Flüge waren zwar nicht für heute, dafür aber für alle Beteiligten für morgen zu haben. Da in der Standardverbindung nicht mehr genügend Plätze zur Verfügung standen, fliege ich direkt über Santiago nach Fogo, der andere Teil über Boa Vista nach Santiago und im Anschluß nach Fogo. Letztlich kommen wir somit mit dem gleichen Flug zur gleichen Zeit am Ziel an, soweit die Flüge denn dann auch stattfinden. Es kann nun nicht das Equipment mitgenommen werden, das zuvor auf den Autos verstaut war, so dass die großen und schweren Dinge sowie dangerous goods jetzt wieder im Hangar bei der Stemme untergebracht sind und all der andere Kram auf die Koffer der Beteiligten verteilt wird.

Nicht nur „digital natives“ buchen ihre Flüge online.

Auf der Suche nach Einkaufsmöglichkeiten sind wir per Zufall auf eine Boulangerie gestossen und konnten Baguette und Brot einkaufen.

Eine echte Bäckerei, nicht nur ein Brötchenverkauf, in typischer Weihnachtsdekoration.

Wir haben unsere Brötchen auf französisch bestellt. Und hier gibt es nicht nur Brot in der Auslage, wir haben sogar eine Tarte au citron erstanden, hmm…. Außerdem habe ich noch nicht so viele Fliegengitter auf einmal in einem Laden gesehen.

Was eine Auslage.
Tarte au citron.

Natürlich wollten wir auch dieses Jahr nicht auf unsere Weihnachtskarten verzichten. Wir haben fleißig geschrieben und alle Karten vorsichtshalber direkt zum Postamt gebracht. Ob das allerdings den Transport beschleunigt, darf bei genauerem Hinsehen angezweifelt werden. Es sieht eher so aus als sei das Postamt eine Sammelstelle für allerlei Postkarten und andere Dinge.

Mal sehen wann und ob die Karten eintreffen werden, einsam sind sie jedenfalls nicht.

Der surfende Weihnachtsmann sorgt für Unterhaltung auf dem Postamt.

Heute Abend essen wir zur Resteverwertung Pizza.

Der Ofen dampft und duftet.

Mittwoch 11.12.2019

Ja, wir sind alle auf Fogo gelandet.

Burkard und Philipp sind die ersten auf der Insel und haben zuvor die Meteor getroffen.

Alle sind an Deck gekommen um Photos zu machen und zu winken.

Ob des kleinen Flugzeuges gibt es viel Wirbel am Flugplatz, alle müssen hin und einen Blick darauf werfen. Normalerweise landet hier ein- oder zweimal am Tag eine ATR und damit hat es sich.

Ein Bild der Stemme im Flug von dem Forschungsschiff Meteor aus aufgenommen.
Bild: Dr. Arne Körtzinger (GEOMAR)
Die Stemme vor dem Turm des Flughafens São Filipe auf der Insel Fogo.

Während des ersten Linien-Fluges von Sal nach Boa Vista war die ATR von Binter hauptsächlich mit Passagieren unserer Gruppe belegt.

Links v.h.n.v Emil, Jona, Henning / rechts v.h.n.v. Dan, Marit, Rüdiger und irgendwie haben sich noch zwei weitere Passagiere in „unser“ Flugzeug gemogelt.

Als ich dann – ohne den Umweg über Boa Vista – auf Santiago angekommen bin, waren alle anderen bereits da.

Am Aeroporto Internacional Nelson Mandela treffen wir eine Familie mit zwei kleinen Kindern. Anstelle konservativ im heimischen Bielefeld verbringen sie sieben Wochen ihrer Elternzeit hier vor Ort und das mit einem ungefähr fünf Monate und einem ungefähr vier Jahre alten Jungen. Sie haben sich die Kapverden ausgesucht, da es noch viel Ursprüngliches zu entdecken gibt, es warm ist und sie sich hier als Familie gut und sicher aufgehoben fühlen. Sie möchten fünf der Inseln bereisen und wir können uns in der kurzen Zeit bereits herrlich über einzelne Gegebenheiten austauschen. Ich finde, dass sie sich einen großen Schritt zutrauen, der nicht nur gegangen werden will, sondern zu dem man auch die Kritik aushalten können muss, die einhergeht, wenn man mit so kleinen Kindern so weit reist. Das ist sehr mutig, genießt die gemeinsame Zeit!

Letztendlich haben wir es nach Fogo mit nur mit einer halben Stunde Verspätung geschafft, auch wenn es während des Wartens am Flughafen auf Santiago zwischendrin nicht so aussah als ob es überhaupt weiter gehen würde. Der Pilot auf der letzten Strecke hatte Spaß daran die Verspätung aufzuarbeiten und ist tief und schnell und mit ordentlich Schräglage um jede Ecke gedüst, also nicht so „komfortmäßig“ sondern eher echt fliegerisch.

Philipp kann das auch mit der Schräglage, man achte auf die Anzeigen der künstlichen Horizonte und das eigentliche Horizontbild.

Donnerstag 12.12.2019

Fogo ist gar keine Insel, Fogo ist ein Vulkan. Ja, ja, das eine schließt das andere nicht aus, ist schon klar, aber der Vulkan ist so allgegenwärtig, dass einfach alles Vulkan ist und nicht Insel wie anderswo. Zudem bedeutet Fogo Feuer und das sagt doch schon alles. Der Pico do Fogo ist einer der aktivsten Vulkane im Atlantik.

Die Tatsache, dass der letzte Ausbruch erst 2014 (11/14 – 02/15) stattgefunden hat, gibt mir ein wenig zu denken, aber gut, so ist es nun mal. Die Grundfarbe der Insel ist schwarz wegen der erkalteten Lava und darauf grün, da das Land sehr fruchtbar ist.

Oval: Flughafen São Filipe / Kreis: hier wohnen wir.
Wir belegen mehrere Wohnblöcke.
Diesmal gibt es keine WG sondern Einzelhaft.

Begrüßt werden wir mit einem erfrischenden Glas Saft eigener Produktion.

Hibiskus-Saft.
Saft aus der Frucht des Affenbrotbaumes.

Hier ist es warm und feucht und somit ist Fogo von vielen kleinen fliegenden Blutsaugern bewohnt. Aber wir haben ja vorgesorgt und können zumindest ruhig schlafen und außerdem wird so unser Vorrat an Repellentien auch mal wieder aufgemischt.

Die Dame des house-keeping-service fand unsere Art der Anbringung zwar ungewöhnlich, hat sie aber direkt mit einem „Daumen hoch“ gewürdigt.

Meinen Lieblingsplatz habe ich sofort gefunden, in der Sonne ist es dort allerdings nur auf ein schnelles Tässchen Tee auszuhalten.

Der Blick kann in die Ferne schweifen.
Der Tee kühlt hier nicht so schnell ab.

Der Ausblick ist dafür grandios und macht alles andere wett.

Die Wellen laufen in beeindruckender Weise an den Strand.
Das Rauschen der Brandung ist weit zu hören.

Der Strand ist schwarz, der Sand superweich und das Wasser warm. Wenn die Welle abläuft blubbert oder knistert es im Sand.

Ich habe nur so dagestanden und die Wellen genossen -zum Schwimmen ist die Strömung zu stark- und stand plötzlich fast bis zur Hüfte im Wasser und konnte die Strömung wirklich gut spüren. Das Wasser des Atlantik hat ein gewaltige Macht.

Gerade noch trockene Füße
und plötzlich Wasser bis oben hin.

Während Burkard und Jona mit der Stemme unterwegs sind, steigen Emil, Henning, Philipp und ich in den Mietwagen und werfen einen näheren Blick auf den Vulkan. Der Krater ist riesig und obwohl wir drei Stunden unterwegs sind, erreichen wir nicht das Ende der befahrbaren Rundung.

Teils fahren wir über die gepflasterte Straße, teils über erkaltete Lava in jeglicher Form.

Kein Wunder der Durchmesser der Caldera (kesselförmige Struktur vulkanischen Ursprungs) beträgt 9km.

Reste des vor Ausbruch geordneten Weinanbaus.

Plötzlich endet die Straße und wir stehen an der Stelle, die vor dem letzten Ausbruch des Vulkans in das dortige Dorf geführt hat. Das Dorf gibt es nicht mehr.

Hier endet die Straße, dem Hinweis auf das Restaurant folgen wir querfeldein ohne Erfolg.
Die Lava liegt schwerer in der Hand als es aussieht.
Die Straße ist neu aufgebaut.
Der Gipfel des Pico do Fogo ist 2829 m hoch.
Beeindruckendes Lichtspiel im Vulkankrater.
Henning, Kai und Emil auf der erkalteten Lava.
Um viertel nach vier wird es bereits dunkel, da der Kraterrand so steil aufragt.
So sieht es ganz lieblich und harmlos aus.

Freitag 13.12.2019

Die Luftfracht mit technisch wichtigem Equipment für die Stemme ist nicht mitgeflogen, das schränkt unseren Handlungsspielraum ein. Zwei Koffer des Aufgabegepäcks sind bereits nachgeliefert worden, so dass wir Werkzeug vor Ort haben, aber Oel und Kühlwasser aus der Luftfracht fehlen. Jona und Philipp werden heute nach den Messflügen mit der Stemme nach Sal fliegen und morgen früh hoffentlich mit der fehlenden Ausrüstung zurückkommen.

Die Fliegen sind hier eine Herausforderung, auch wenn sie nicht stechen. Da kann man schon mal auf die Idee kommen zum ruhigen Essen in den klimatisierten Frühstücksraum ausweichen zu wollen.

Henning, Marit, Rüdiger und ich sind zu einer Rundfahrt um die Insel gestartet. Hier ist es deutlich grüner als auf Sal und wir finden einiges an Landwirtschaft. Ich war sogar in einer geschützten Bucht kurz schwimmen, herrlich.

Im Wasser.
Blick aus dem Schwimmerbereich.

Zur besonderen Freude von Marit treffen wir auf eine kaum zu überblickende Anzahl freundlicher Wegbegleiter, von denen man jederzeit das ungute Gefühl hat, sie könnten einem auf den Kopf fallen. Sie wohnen gerne zwischen den Telegraphenmasten oder spinnen ihre Netze zwischen Bananenstauden.

Ein Himmel voller Spinnen.
Wir spielen Quartett mit Familie Slejfir, die auf den Seychellen ähnliche Prachtexemplare angetroffen haben.
Also, wer gewinnt in Bezug auf das Merkmal Größe? Im Hintergrund befindet sich eine Bananenstaude.
Und hier steht Henning neben einer Bananenstaude, nur so zum Größenvergleich.
Die Brandung ist beeindruckend.
Panoramablick von der Küste aus.
Diese Boote werden hier gebaut.
Blühende Agaven finden sich an jeder Ecke.
Eine Plantage mit Bananenstauden.
Die Disteln blühen gelb.
Frauen laufen mit großen Kunststoffschüsseln voller Bananen auf dem Kopf herum.
Die Farbe der Blüten ist beeindruckend
und vielfältig.
Auch hier gibt es die typischen gepflasterten Straßen.
Blick von der Straße an die Küste.
Wolken verhindern den Blick auf den Pico do Fogo.
Mal geben sie den Blick auf den Pico do Fogo aber auch frei.
Noch mehr Brandung.

Zwischendrin findet sich immer wieder erkaltete Lava in vielfältigen Ausführungen.

Das Wasser hat sich seinen Weg gesucht.
Es geht beeindruckend tief nach unten.
Die Oberfläche ist bewachsen.
Die Lava nimmt bizarre Formen an.

Wir fahren weiter auf der Ringstraße, die auf verschiedenen Höhen verläuft, an der Küste entlang.

Hier schauen wir von der höheren Ringstraße an die Küste.
Agaven mal ohne Blüte.
Der Cafe, den wir getrunken haben, stammt höchstwahrscheinlich von Fogo.

Zwischendrin halten wir an und gönnen uns einen Cafe, dabei werden wir Zeuge dessen was unsere Nasen seit Eintreffen auf der Insel vermuten. Außerhalb der Bar wird der Grill für das Abendessen angeheizt, dazu werden die Kunststofffolien verwendet mit denen nicht nur die Wasserflaschen umwickelt sind.

Henning ist unser Fahrer und hält gefühlt an jeder Ecke an um uns photographieren zu lassen.
Die Ziegen genießen die Aussicht. Fogo ist für seinen Ziegenkäse bekannt.
An den nicht bewohnten Häusern werden die Türen und Fenster zugemauert.
Der Sonnenuntergang mal aus einer anderen Perspektive.
Viele Häuser stehen zum Verkauf, ob dieser über WhatsApp gelingt bleibt ungeklärt.

Als Jona und Philipp nach Sal starten wollen, stellt sich heraus, dass sich die Luftfracht mittlerweile auf Santiago befindet, somit ist der Flug vorerst gestrichen. Wir gehen gemeinsam essen und genießen Live-Musik mit Showeinlage.

Bauchtanz auf der Bühne.

Samstag 14.12.2019

Neuer Tag, neuer Plan. Heute morgen sollte die Luftfracht auf Fogo eintreffen, sie steht aber noch auf Santiago. Allmählich müssen wir darüber nachdenken Oel und Kühlflüssigkeit aufzufüllen. Noch sind die Stände im Limit, aber wenn wir nichts dazu geben, wird das nicht mehr lange so sein. Daher ist für heute oberstes Ziel Zugriff auf die Luftfracht mit all der Ausrüstung zu bekommen. Jona und Philipp sind mit der Stemme auf dem Weg nach Santiago, da die Kiste weiter dort stehen soll, mal sehen ob dem auch so ist. Leider fallen damit -anders als geplant- die Messflüge für heute aus .

Schatten ist Mangelware.

Es ist unerträglich heiß heute mit 30°C und einer Luftfeuchtigkeit zum Anfassen. Ich bestehe nur noch aus Schweiß, das ist ganz schön anstrengend. Okay Schnee und Minustemperaturen brauche ich jetzt auch nicht, aber so richtig lustig ist der Zustand nicht.

Auch wenn es luftig wirkt, ich kann kaum gegenan trinken.

Jona und Philipp finden das auch nicht lustig, da sie beide zusätzlich noch in den sea rescue protection suits stecken.

Vorher.
Nachher.

Dan ist heute morgen abgereist. Da er bisher keinen Messflug durchgeführt hat, ist Philipp mit ihm zu einem kurzen Demoflug gestartet. Es wirkte so als sei Dan auf Anhieb mit den technischen Herausforderungen klar gekommen und habe die zusätzlichen Eindrücke auch noch aufnehmen können.

Vorbereitungen im Morgengrauen.
Sonnenaufgang mit Blick über die Fläche der Stemme.
Dan und Philipp starten direkt nach Sonnenaufgang.

Ich habe derweil den Arbeitsplatz von Jorge erkundet. Er ist der Supervisor of the Airport und stellt uns bereitwillig seine Zeit zur Verfügung. Eigentlich lebt und arbeitet er auf Santiago und ist derzeit zur Urlaubsvertretung auf Fogo. Ohne ihn wäre es nicht möglich mehrere Messflüge am Tag durchzuführen.

Der hell beleuchtete Turm.

Auf Fogo treffen während der Saison zwei interkapverdische Linienflüge ein, einer am Morgen und einer am Nachmittag und zwischendrin wird der Flugplatz abgeschlossen, Flüge von außerhalb existieren nicht. Jorge kommt auch in den Pausen raus und öffnet den Flugplatz für uns. Die Flugfrequenz ist zwar deutlich anders als an den Flughäfen auf Sal oder Santiago, aber auch hier wird zudem ein hauptamtlicher Meteorologe beschäftigt. Als Supervisor ist Jorge für den Betrieb zuständig, das umfasst wie bei uns die Aufgabenbereiche Information, Kommunikation, Ausführung, Sicherheit, Administration und manchmal auch Fahrdienste. Er ist also der Chef des Flugplatzes.

Die Ausrüstung auf dem Turm ist die gleiche wie auf dem Turm am Hegenscheid, na gut bis auf die Klimaanlage.

Anzeige auf dem Computer des Turms.

Da vor Abflug der ATR von Binter noch einige Minuten Zeit bleiben, nutze ich die Gelegenheit die medizinische Ausrüstung der Stemme unter Echtzeitbedingungen zu testen.

ATR von Binter vor dem Starten der Triebwerke.

Die medizinische Ausrüstung besteht aus den elektronischen Sauerstoffgeräten EDS für beide Sitzplätze sowie dem Pulsoxymeter an der Garmin vivoSmart4 am Handgelenk der Beteiligten.

Das EDS in der Tasche an der Seitenwand der Stemme.

Das elektronische Sauerstoffgerät appliziert auf Anforderung per Atemzug Sauerstoff über die Nasenkanüle. Setzt man mal einen Atemzug aus und hält die Luft an, fängt es an zu piepsen und warnt.

Anhand der Smartwatch kann die Sauerstoffsättigung im Blut näherungsweise festgestellt werden.

Um die Messungen durchzuführen müssen wir einen Flug sozusagen simulieren.

Wir rollen zur Piste 14.
Querabflug 14.
Die Brandung umgibt die Steilküste wie Zuckerguss.
Der Boden in den Vulkankratern ist sehr fruchtbar und wird z.B für den Anbau von Wein genutzt.
Aufgrund des Terrassenanbaus wirkt der Hang wie gekämmt.
Die Küste in der Morgensonne.
Die Struktur der Insel wird durch die Lava bestimmt.
Eindrehen Endanflug 32.
Endanflug Piste 32.
Piste 32, wir rollen zum Vorfeld.

Fazit ist: läuft alles!

Jawoll, es hat funktioniert! Aus unerfindlichen Gründen hat sich eine unbeteiligte Person auf dem Flughafen auf Santiago erbarmt Jona und Philipp Zugriff auf die Luftfracht zu gewähren und die Kiste hat wirklich in Praia gestanden. Die beiden haben Oel und Kühlflüssigkeit mitgenommen und sind auf dem Weg zurück nach Fogo, so dass heute nun doch noch ein Messflug durchgeführt werden kann.

Helden der Luftfracht, das ist fast wie Weihnachten, nur ein bißchen wärmer.

Der Turm am Flughafen ist mit einer Klimaanlage ausgerüstet, die ordentlich zu arbeiten hat. Weil der Abwasserschlauch leckt, tropft das Kondenswasser vor den Turm und sammelt sich zu einer nassen Stelle. Diese kleine Pfütze ist die Wasserquelle der in der Umgebung lebenden Bienen, die sich hier versammeln um Wasser aufzunehmen. Lokalen Honig habe ich noch nirgends gefunden, auch wenn ich in jedem Laden danach Ausschau gehalten habe. Hätte mich ja schon interessiert wie der so schmeckt.

Klimaanlage des Turms auf dem Balkon, anderthalb Meter schlauchwärts befindet sich ein kleines Leck in der Leitung aus der das Wasser tropft.
Es bleibt nicht viel von dem Wasser, das von der Balkonkante tropft.
Den Bienen scheint es zu reichen, sie kommen jeden Tag wieder.

Ich bin jeden Tag am Strand. Ist das nicht beeindruckend?

Der Sand ist butterweich und warm.

Brandung Fogo Strand

Sonntag 15.12.2019

Zurück auf Sal nach vollkommen unspektakulärer Reise, trotz zweier Flüge mit kurzer Umsteigezeit, bin ich erst einmal ins Wasser. Das Geräusch der Brandung wird mir fehlen, das weiß ich jetzt schon, allerdings ist Wasser ohne Naß wie auf Fogo auch nichts. Heißt, wenn ich immer nur das Möhrchen vor der Nase habe ohne reinbeißen zu können, also Meer ohne zu schwimmen, taucht das nicht. Rein ins Wasser, rauf aufs Surfbrett und schon ist die Welt in Ordnung, herrlich.

Im Anschluss bin ich noch in die Haifischbucht gefahren und habe einen Hobby-Meeresbiologen-Tag eingelegt mit Seesternen, Seehasen, Seeigeln, kleinen und großen Haien, jede Menge Fischen, Muscheln, Schnecken, Krebsen und Wasser. Schließlich habe ich gelernt, dass Kai auf hawaiianisch Ozean bedeutet, also wenn das nichts heißt…

Da isser.

Heute ist der dritte Advent, da darf die nächste Palme nicht fehlen.

Die vierte Palme werde ich nicht mehr ablichten können, sonst zählen meine Kollegen mich aus.

Auf dem Rückweg von Fogo habe ich die Crew von Binter bequatscht. In gleicher Aufstellung ist diese von Fogo nach Santiago und von Santiago nach Sal geflogen. Weil ich keine Lust hatte durch die kaputtgeschrubbten oder wie auch immer hingerichteten Fenster zu schauen, habe ich nach dem Jump-Seat im Cockpit gefragt. Natürlich geht auch hier die Tür nicht auf für jemanden, der einfach mal fragt, aber ich durfte in die erste Reihe auf den Emergency-Seat mit klarem Fenster und nach der Landung zu einem Smalltalk zum Chef ins Cockpit. War aber echt small der talk, da wir diesmal die drei Meter vom Flugzeug zur Abfertigungshalle mit dem Bus gefahren wurden und alle Passagiere auf mich warten mussten.

ATR Cockpit von innen, rechts sieht man den Arm des Kapitäns, der entspannt mit mir gefachsimpelt hat. Er hatte, wie der Rest der Crew, die Stemme bereits auf den Inseln Sal und Fogo gesehen.

Bisher ist sowohl der fliegerische als auch der technische Teil dieses Arbeitseinsatzes in Wort und Bild deutlich zu kurz gekommen. Da die Messflüge nun beendet sind, wird Philipp hoffentlich dazu kommen, den Blog mit einigen Details dieser Art zu füttern, sonst denken alle noch wir machen hier Urlaub. 🙃

Montag 16.12.2019

Der letzte Sonnenaufgang auf den Kapverden ist unspektakulär, weil wolkenverhangen. Der Koffer ist gepackt. Den Neopren muss Philipp mitbringen, der geht jetzt nochmal ins Wasser.

Morgens vor sieben und noch etwas verschlafen darf es auch mal die lange Variante des Neoprens sein.

Auf dem Weg zum Flughafen halte ich kurz an der Post an um zu sehen ob unsere Weihnachtskarten den Absprung geschafft haben und „tara“ sie sind weg.

Vielleicht haben wir doch gute Karten mit unseren Karten.

Wichtig zu wissen ist auch, dass die Hauptstrasse zum Flughafen nicht von Pferden mit Reitern betreten werden darf.

Am Flughafen steppt wie immer der Bär.

Am Flughafen treffe ich noch auf den Rest der Mannschaft, da die ATR aus Santiago gerade gelandet ist. Auch Jona und Philipp mit der Stemme kommen hinterher und ich habe Zeit mich von allen verabschieden zumal mein Flug verspätet ist. In der Nacht fliegt Burkard nach Hause.

Dienstag 17.12.2019

Die Pods sind bereits abgebaut und Henning und Rüdiger verstauen das technische Spielzeug in den Kisten.

Mittwoch 18.12.2019

Die Stemme wird von flugtauglich auf schwimmtauglich umgerüstet und im Container verstaut.

Donnerstag 19.12.2019

Wider Erwarten läuft die Zollbeschau völlig reibungslos. Plötzlich ist der Container versiegelt und kann die nächsten Tage zum Transport per Schiff weiter verladen werden.

Jetzt kann nichts mehr eingeladen werden, der Container ist verschlossen und versiegelt.

Freitag 20.12.2019

Ein Tag zum Baden und Surfen. Und für alle, die noch nicht mit den Haifischen geschwommen sind, ist ein Besuch der shark bay fällig. Am Abend darf das Leih-Surfbrett zurück zur Hauskatze. Es hat zumindest den Eindruck gemacht, als habe eine Katze es besonders gern als Kratzbaum benutzt. Jetzt müssen die Jungs nur noch die Koffer packen. Das scheint allerdings eine Herausforderung, da von jedem eine Kleinigkeit in der WG geblieben ist und jede dieser Kleinigkeiten nun noch mit nach Hause soll.

Die Tasche ist schon ganz schön voluminös, aber immer noch nicht ausreichend groß.

Samstag 21.12.2019

Auch Jona und Philipp, als letzte Mohikaner, müssen irgendwann mal nach Hause. Die 737-800 von TUIfly soll das heute bewerkstelligen. Nach einem letzten Frühstück mit Meeresrauschen werden die gepackten Koffer verladen und der Mietwagen zurückgegeben.

Ein herrlicher Ausblick.

Jetzt hilft nur noch einchecken und Abflug abwarten. Coole Sonnenaufgänge gibt es auch zu Hause.

Sonnenaufgang in der Hördenstrasse.